Erster Weltkrieg

Zum Zeitpunkt des Ersten Weltkrieges war Christian X. König von Dänemark, das Königreich verhielt sich neutral. Aus dem Friedensvertrag von Versailles (1919), welcher am 10. Januar 1920 in Kraft trat, resultierten zwei Volksabstimmungen in Nord- und Mittelschleswig.

Aus diesen ergab sich, dass Nordschleswig Teil des dänischen Königreiches wurde, während Mittelschleswig beim Deutschen Reich verblieb. Die dänische Regierung um Carl Theodor Zahle entschied sich dafür, den Trend der Abstimmungen zu folgen und die Eingliederung Nordschleswigs voranzutreiben. Christian X. befahl dem Premierminister, auch den Anschluss Mittelschleswigs zu erwirken beziehungsweise nachzuhelfen. Carl Theodor Zahle, der sich an den Befehl des Königs gebunden fühlte (konstitutionelle Monarchie, kein Absolutismus), verweigerte dies und trat wenige Tage später nach einer hitzigen Debatte mit Christian X. zurück.

Die Reaktion des Königs, nämlich die Entlassung der Minister und Einsetzung einer Interimsregierung, stieß auf heftige Proteste innerhalb der Bevölkerung. Um der Revolutionsstimmung Einhalt zu gebieten und einen Umsturz zu verhindern, entließ der König nach Verhandlungen mit den Sozialdemokraten die Interimsregierung und setze bis zu den Wahlen im laufenden Jahr eine Kompromissregierung ein. Dieses Ereignis ging in die dänische Geschichte als Osterkrise ein.