Olsenbande

Wer denkt nicht bei „Ich habe einen Plan!“ oder „Mächtig gewaltig, Egon!“ an die Ganovenbande um Egon Olsen, die immer wieder versucht einen großen Coup zu landen, allerdings ohne Erfolg, so dass der Bandenchef und Gentlemenverbrecher, für den Melone, Zigarre und Nadelstreifenanzug zum Markenzeichen geworden sind, letztendlich im Gefängnis landet oder wie in „Die Olsenbande fliegt über alle Berge“ als unheilbar kriminell in einer psychiatrischen Anstalt.

Die Handlung der insgesamt 14 Kriminalkomödien ähnelt sich, der Anfang handelt zumeist von der Entlassung Egons, gespielt von Ove Sprogøe, aus dem Gefängnis. In aller Regel wird der Chef der Olsenbande von Kjeld Jensen – dargestellt von Poul Arne Bundgaard – und Benny Frandsen – gemimt von Morten Grunwald – vor dem Vridsløselille Statsfængsel, dem Staatsgefängnis im Kopenhagener Vorort Albertslund, abgeholt.

In der Wohnung von Kjeld und seiner Frau Yvonne (Schauspielerin Kirsten Walther) erläutert Egon Olsen seine berühmt berüchtigten Pläne. Die jeweiligen Pläne arbeitet Olsen, dessen Spezialität Tresore sind, insbesondere die der Firma Franz Jäger, normalerweise während seiner Haftzeit aus.

Gelegentlich dreht es sich um eine Auftragsarbeit, vermittelt durch einen Zellengenossen, deren Ausführung Olsen ebenfalls plant. Für die Verwirklichung von Egons genialen Plänen sind kuriose Hilfsmittel und Methoden erforderlich. Oft verläuft zu Beginn alles nach Plan und der große Coup wird nur durch Kleinigkeiten durchkreuzt, häufig auch erst im Nachhinein zum Scheitern gebracht, beispielsweise durch ein altersschwaches Fahrzeug, durch Kofferverwechslungen oder durch den Umtausch von Falschgeld. Nicht nur die dänische Polizei ist hinter den Ganoven her, sondern auch Personen und Kreise, die in ihren Vorhaben absichtlich oder unabsichtlich von Egon, Kjeld und Benny gestört werden. Fast immer landet am Schluss Egon Olsen in der Haftanstalt, auch wenn nicht immer die eigentlich ursächlichen Delikte zu seiner Verhaftung führen. In einigen Filmabenteuern der Olsenbande wandert Egon sogar freiwillig ins Kittchen, unter anderem um einen noch nicht fertig gestellten Plan zu vollenden und um der Rolle von Kjelds stets nörgelnder Ehefrau Yvonne als Vormund zu entkommen. Benny, dessen unverkennbare Markenzeichen die zu kurzen Hosen, die dadurch sichtbaren gelben Socken, das karierte Sakko, der Schlapphut, sein Gang und der Spruch „Mächtig gewaltig!“ – der im Original jedoch „Skidegodt“ („Scheißgut“) lautet – sind, fungiert zumeist als Fahrer für Fahrzeuge aller Art.

Kjeld, für den Schiebermütze, Fliege, Brille und Hebammentasche typisch sind, besorgt die für den jeweiligen Plan notwendigen Gegenstände. Der stets besorgte Familienvater steht unter dem Scheffel seiner Frau Yvonne und sieht in den Plänen Egons vorrangig ein Mittel, die Familie „durchzubringen“. Poul Arne Bundgaard, der Darsteller von Kjeld, verstarb im Juni 1998 während der Dreharbeiten zum 14. und letzten Film der Olsenbande. Das Double Tommy Kenter übernahm als Ersatz die Rolle. Yvonne, Kjelds Frau und Mutter von Børge, stößt regelmäßig mit Egon Olsen zusammen, meist bei der Planbesprechung in der Wohnung der Familie. Kjeld hält sich bei diesen Streitigkeiten zurück oder hat eigene Auseinandersetzungen mit Egon auszutragen, häufig wegen Yvonne.

Während Benny zumindest versucht, den Vermittler zu spielen. Yvonnes Kommentare aber vor allem ihre Schuldzuweisung gegenüber Egon, sofern sein Plan nicht funktioniert hat, verärgern den Boss der Bande.

Verständlicherweise schließlich ist es Egon, der schlussendlich im Gefängnis landet. Obwohl es Yvonne ein starkes Bedürfnis ist, schnell zu Reichtum zu gelangen und ein gutbürgerliches Leben zu führen, stehen für sie zumeist familiäre Höhepunkte wie die Konfirmation oder die Hochzeit ihres Sohnes Børge über allem anderen. Kirsten Walther, die Darstellerin der Yvonne, verstarb im Februar 1987. Børge, gespielt von Jes Holtsø, ist schon in seiner Kindheit an einigen Plänen der Olsenbande beteiligt, jedoch nicht in jedem Film zu sehen. Als weltweit gesuchter Finanzbetrüger tritt Børge im letzten Film „Der (wirklich) allerletzte Streich der Olsenbande“ auf und nimmt den noch verbliebenen Plan Egons – Diebstahl der Kronjuwel – an sich, vielleicht um diesen auszuführen… Die Abenteuer von Egon, Benny, Kjeld & Co. stammen aus der Feder des Drehbuchautors und Szenenbildners Henning Bahs sowie des Drehbuchautors und Regisseurs Erik Balling. Die erste Kriminalkomödie „Die Olsenbande“ hatte im Oktober 1968 Premiere, schon bald darauf folgte die Fortsetzung „Die Olsenbande in der Klemme“. Mit „Der (voraussichtlich) letzte Streich der Olsenbande“ wollten sich die Macher zwar 1974 verabschieden, es entstanden jedoch acht weitere Abenteuer auf Wunsch der Fans und auch einiger Darsteller bis 1998 mit „Der (wirklich) allerletzte Streich der Olsenbande“ die letzte Klappe fiel. Die geistigen Väter haben in diesem Streifen einen kurzen Auftritt. Die Olsenbande und ihre Titelmelodie waren nicht nur in Dänemark ein absoluter Volltreffer, auch die Herzen des polnischen und des ostdeutschen Publikums eroberten die drei Kleinganoven im Sturm. Bis heute entstanden Theaterstücke, ein Musical, Comics, Remakes und Serien zur Olsenbande sowie der Kinofilm „Olsenbande Junior“ und die norwegische Filmreihe Olsenbande Junior. Die Straße vor dem Vridsløselille Statsfængsel wurde zu Ehren von Ove Sprogøe, verstorben im September 2004, in den Egon-Olsen-Weg (Egon Olsens Vej) umbenannt. Ferner wurde in der Geburtsstadt des Schauspielers – Odense – ein Platz nach ihm benannt.

Kostenlose Hotline
Das TravelScout24-Team steht Ihnen bei Fragen zu Ihrer Reise und Buchung stets zur Seite.
Mo - Fr:9:00 - 22:00 Uhr
Sa - So:10:00 - 22:00 Uhr
0800 - 100 4116
aus Deutschland kostenlos