Mittelalter

Vermutlich als Schutz gegen die nahe angesiedelten Völker (Sachsen und /oder Slawen) wurde um 737 das Danewerk – heute bedeutendes archäologisches Denkmal sowie Nationaldenkmal der Dänen – bei Haithabu (Schleswig) errichtet. Haithabu wurde gegen 770 gegründet und entwickelte sich zu einem wichtigen dänischen Handelsplatz. Etwa 884 besetzten die Dänen einen Teil Englands und verlangten von den englischen Herrschern das Danegeld (Tribut). Eduard der Ältere, König von Wessex, organisierte seit 907 den Kampf gegen die Dänen, konnte jenen 910 in der Schlacht bei Tettenhall eine schwere Niederlage zufügen und schaffte es, sie bis 918 bis hinter den Humber zurückzudrängen.

Nach 900 gab es keine einheitliche Herrschaft im heutigen Dänemark, sondern mehrere Machtzentren, so herrschten in Südjütland und Lolland vermutlich Schweden, während die Runensteine von Jelling auf Gorm den Alten verweisen. Heinrich I. – König des Ostfrankenreiches – erobert 934 Haithabu. Die einzelnen Kleinreiche wurden im 10. Jahrhundert wahrscheinlich von Gorm dem Alten vereinigt. Sein Sohn Harald I. Blauzahn übernahm um 935 die Regentschaft, unterstützte Richard den I. bei seinem Kampf um die Herrschaft in der Normandie und besetzte Teile Norwegens (Runensteine von Jelling: „König Harald gebot, dass dieses Denkmal seinem Vater Gorm und seiner Mutter Tyra gemacht wurde, der Harald, der sich ganz Dänemark und Norwegen unterwarf und die Dänen zu Christen machte“). Es folgten Jahrhunderte, in denen Dänemark für eine Reichseinheit kämpfte und Norwegen für seine Unabhängigkeit.

Auch England stand im Mittelpunkt von Vorherrschaftskämpfen. Sven I. Gabelbart – Sohn von Harald I. Blauzahn – vertrieb Æthelred, nach dem dieser 1002 den Tod der in England lebenden Dänen anordnete (St. Brice’s Day Massaker) und damit auch die Ermordung von Gabelbarts Schwester, und war bis zu seinem Tod im Jahr 1014 tatsächlicher Herrscher in England. Sein Sohn Knut der Große herrschte über England und nach dem Tod seines Bruders über Dänemark. Ein Präventivschlag der Schweden und Norweger scheiterte und Knut der Große wurde zudem Herrscher über Norwegen. Die nächsten Jahre waren immer wieder von Machtwechseln geprägt, so war Magnus I. als er 1047 verstarb König von Norwegen sowie König von Dänemark, ihm folgte Sven Estridsson als König von Dänemark. Ein erneuter Aufstieg des Königreichs war unter Waldemar I. dem Großen (1131 bis 1182) zu verzeichnen, der innenpolitisch und außenpolitisch die Herrschaft festigte (Fürstentum Rügen als Lehen, Lehnsherr der norwegischen Region Viken usw.). Sein Sohn Waldemar II., zwischen 1202 und 1241 König von Dänemark, eroberte unter anderem Pommern und Mecklenburg und auch Estland rückte ins Visier seiner Pläne. Ein herber Rückschlag für die dänische Großmachtstellung waren die Gefangennahme von Waldemar II., aus der er zwar nach etwa 2,5 Jahre entlassen wurde, jedoch neben einer beträchtlichen Summe auch Ländereien verlor, sowie die Niederlage bei der Schlacht bei Bornhöved. Machtkämpfe um die Thronfolge, an denen auch kirchliche Vertreter beteiligt waren, prägen die kommenden Jahre. Die Regentschaft von Erich VI. Menved zwischen 1286 und 1319 war von einer starken Expansionspolitik im Ostseeraum gekennzeichnet, die vor allem die aufstrebenden Hansestädte betraf (Schutzvogt von Lübeck, Eroberung von Wismar und Rostock), aber auch von immenser Verschuldung. In der Zeit nach Erich VI. Menved´s Herrschaft hatte das schon bankrotte Reich mit Wirren um die Krone, Aufständen und Piraterie zu kämpfen. Die immense Verschuldung hatte die Verpfändung von Ländereien zur Folge. Erst unter Waldemar IV. Atterdag wurde das Königreich erneut gestärkt.

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